Einen weiteren internationalen Riesenerfolg konnte Steve Schmutzler mit der Deutschen Faustball-Nationalmannschaft bei den World Games, den Weltspielen der nicht-olympischen Sportarten, im polnischen Breslau feiern. Das auf 6 Teams begrenzte Teilnehmerfeld umfasste die jeweils drei stärksten europäischen und südamerikanischen Mannschaften. In einem äußerst spannenden Finale setzte sich der MTV-Angreifer mit dem DFBL-Team mit 4:3 (9:11, 7:11, 11:6, 7:11, 11:8, 12:10,11:9) gegen die Schweiz durch und wiederholte damit den vor vier Jahren im kolumbianischen Cali erreichten Erfolg. Da der etatmäßige deutsche Hauptangreifer Patrick Thomas sich bereits im Auftaktspiel gegen Argentinien bei einem Zusammenprall mit Schmutzler eine schweren Schulterverletzung zuzog und fortan nicht mehr einsatzfähig war, kam dem MTV-ler eine tragende Offensiv-Rolle zuteil, welche er top ausfüllte.

Nach dem souveränen 3:0 (11:1, 11:6, 11:7)-Auftaktsieg gegen die „Gauchos“ steckte den Deutschen der Schock über den Ausfall Thomas` noch in den Gliedern und man bezog gegen Österreich eine 1:3 (8:11, 11:9, 8:11, 6:11)-Niederlage. In den weiteren Vorrundenspielen fand sich die Mannschaft aber immer besser und belegte nach 3:0-Siegen über Chile (11:9, 11:4, 11:0) und Brasilien (9:11, 11:3, 11:7, 11:5) sowie einem 3:2 (14:15, 12:10, 8:11, 11:7, 11:6) über die Schweiz am Ende den 2. Platz nach der Vorrunde. Somit galt es im Halbfinale gegen die drittplatzierten Brasilianer um den Einzug ins Finale zu kämpfen. Mit einer Glanzleistung ließ man den Südamerikanern nicht den Hauch einer Chance und spielte sich mit 3:0 (11:6, 11:5, 11:7) ins Endspiel. Hier traf man erwartungsgemäß auf das Team aus der Schweiz, das sich eindrucksvoll gegen Österreich durchsetzen konnte. Vor großer Kulisse im Stadion Olawka und über 300.000 Zuschauern bei der TV-Übertragung von Sport 1 lieferte man sich dann ein Finale der Extraklasse. Nachdem sich die Eidgenossen auf dem durch starke Regenfälle in Mitleidenschaft gezogenen Sportplatz von den ersten vier Sätzen deren drei sichern konnten, stand man nach hart erkämpfter Runde 5 (11:8) im sechsten Durchgang bei Stand von 7:9 unmittelbar vor dem k.o. Doch Schmutzler & Co. bewiesen gute Nerven und erzwangen durch ein 12:10 den entscheidenden 7. Satz. Auch dieser verlief spektakulär und mit leichten Vorteilen für die Schweizer. Lediglich einmal schafften es die Deutschen in Führung zu gehen, nämlich zum 10:9, um anschließend den gleich den ersten Matchball zum World-Games-Sieg 2017 zu verwandeln.

Steve Schmutzler nach dem Final-Krimi: „Nach dem Ausfall von Patrick hatte uns keiner mehr so wirklich auf dem Schirm. Wir wollten es aber dann erst recht beweisen. In den letzten beiden Sätzen bin ich durchwegs volles Risiko gegangen – mit Erfolg!“

Nach zwei Siegen bei Weltmeisterschaften und einem Europameistertitel bedeutet der zweite World Games-Sieg den bereits fünften internationalen Titel für den 33-jährige Rosenheimer.

Der Endstand:

  1. Deutschland

  2. Schweiz

  3. Österreich

  4. Brasilien

  5. Chile

  6. Argentinien