Mit einem etwas überraschenden Sieg gegen den Tabellenführer aus Schweinfurt meldet sich der MTV in der 1.Bundesliga Süd zurück. Mit einem 5:3 (11:7, 11:7, 11:5, 10:12, 11:7, 14:15, 3:11, 11:7) konnte man sich die ersten Punkte der Saison sichern.

Nach dem eher ernüchternden Saisonstart fanden nur knapp 60 Zuschauer in die Gabor-Halle, wo Mitte März die Deutsche Meisterschaft im Hallenfaustball der Männer stattfinden wird. Doch diese trauten Ihren Augen nicht, wie der MTV hier in die Partie startete. Die überwiegend kurz gespielten Angaben der Schweinfurter hatte man gut unter Kontrolle und der Angriff punktete zuverlässig. Auch die hohe Fehlerquote der vorangegangenen Partien bei der Spieleröffnung wurde stark reduziert. Somit erspielte man sich einen komfortablen Vorsprung, den man bis zum ersten Satzerfolg mit 11:7 nicht mehr abgab. Im zweiten Satz das gleiche Bild. Die Franken konnten nicht genügend Druck aufbauen, um das Heimteam genügend in Bedrängnis zu bringen und Rosenheim nutzte seine Chance und brachte den zweiten Satzgewinn in trockene Tücher. Auch im dritten Satz fanden die Gäste kein probates Mittel, den Lauf der Rosenheimer zu stoppen. Mit einer komfortablen 3:0 Satzführung ging es in die Pause. Beide Teams begannen unverändert den vierten Satz. Dann reagierte Schweinfurt und nahm Oliver Bauer vom Feld, der schon die gesamte Partie mit Schulterschmerzen zu kämpfen schien. Für Ihn rückte Fabian Sagstetter auf die Angriffsposition und verlieh der Partie frischen Wind. Durch eine clevere Spielweise und sehr gute Blockaktionen brachte er die Rosenheimer aus dem Tritt und drehte den vierten Durchgang zu einem 10:12. Die Hausherren blieben aber davon zunächst unbeeindruckt. Man agierte selbst durch Wechsel im Angriff und sicherte sich den fünften Durchgang erneut mit 11:7. Spannung pur bot man den Zuschauern im sechsten Satz. Keine Mannschaft konnte sich entscheidend absetzen. In den Reihen der MTV-fünf kam es immer häufiger zu unruhigem Spielaufbau, Oberndorf nutzte seine Chancen und ließ die Abwehrreihe mit Christian Weiß, Lothar Kiermaier und Abdilaziz Lamharraf das ein oder andere Mal ins Leere laufen. Auch im Angriff mit Patrick Schiep und Steve Schmutzler lief nicht alles rund. Dennoch erspielte man sich einige Matchbälle, die jedoch nicht genutzt werden konnten. Beim 14:14 entschied dann eine Angabe den Satz zu Gunsten der Oberndorfer. Rosenheim ging aber mit einer guten 4:2 Satzführung in die Pause. Doch davon war weder spielerisch noch stimmungsmäßig im siebten Durchgang etwas zu merken. Zu einem immer stärker werdenden Gegner stand man sich also auch noch selbst im Weg, was prompt im klaren Satzverlust mit 3:11 mündete. Das Spiel drohte zu kippen, doch keiner wollte die Partie jetzt noch aus den Händen geben. Man spürte aber, dass die Kräfte im gesamten Team langsam schwanden. Erst gegen Ende des Satzes konnte man sich von den Gästen etwas absetzen und mit 11:7 das Spiel für sich entscheiden.

Steve Schmutzler kommentiert kurz nach der Partie: „Wir hatten heute Glück, dass Oli Bauer mit seiner Schulter zu kämpfen hatte. Dadurch konnten wir uns die ersten Sätze ein gutes Polster herausspielen. Zum Ende des Spiels wurde es echt noch eng. Die zwei Punkte tun uns gut, müssen aber in Hinblick auf die anstehenden Partien gut weiterarbeiten.“

Am nächsten Wochenende geht es für Rosenheim nach Unterhaugstett und Stammheim. Hier heißt es vier Punkte zu holen, um sich von den Abstiegsrängen etwas zu distanzieren. Mit den derzeitigen Leistungsschwankungen des MTV wird das aber bei den jungen und motivierten Schwaben kein Selbstläufer.