Die letzten beiden Auswärtspartien der Saison führten den MTV Rosenheim in den Schwarzwald, wo man beim TV Waldrennach am Samstag und beim FBC Offenburg am Sonntag seine Visitenkarte abgeben musste. Während man sich beim Liganeuling keine Blöße gab und mit 5:1 (11:7, 11:6, 6:11, 11:8, 11:7, 11:9) als Sieger den Platz verließ, musste man sich in Offenburg knapp mit 4:5 (13:11, 11:9, 11:6, 11:7, 12:14, 7:11, 8:11, 8:11, 6:11) geschlagen geben.
Beim windigen aber trockenen Verhältnissen bestritt man in Waldrennach die erste Partie. Ein harter und unebener Boden machte es beiden Teams schwer, einen kontrollierten Spielaufbau zu gewährleisten. Rosenheim war dennoch die spielbestimmende Mannschaft. Zu fehleranfällig agierte die Offensive der Hausherren, wodurch sie immer wieder in Rückstand gerieten. Lediglich im dritten Durchgang lief bei den Gästen nichts zusammen. Zu wenig Druck aus der Angabe und der ein oder andere Fehler in der Defensive machten es den Baden-Württembergern leicht, auf 2:1 zu verkürzen. Rosenheim kam aber nach der Pause wieder frisch und konzentriert ins Spiel zurück. Man stellte sich nun gut auf die Platzverhältnisse ein und es entstand ein ansehnliches Faustballspiel. Der TVW konnte aber keine entscheiden Akzente mehr setzen und das Spiel ging mit 5:1 an die Gastmannschaft. Damit steht nun auch der zweite Aufsteiger nach dem TV Waibstadt als Absteiger fest. Es wird aber sicherlich nicht der letzte Auftritt für dieses Team in der 1. Bundesliga gewesen sein.
Hoch motiviert gingen die MTV’ler tags darauf in Offenburg in die Partie. Auf einem völlig anderen Geläuf als am Vortag musste man sich an einen leicht feuchten und Weichen Platz gewöhnen. Im ersten Satz konnte sich kein Team entscheiden absetzen. In einem überwiegend von Angaben geprägtem Satz hatte am Ender der MTV die Nase knapp vorn. Auch im zweiten Satz kam nur phasenweise ein ansehnliches Spiel zustande. Am Ende sollte auch hier der MTV als Sieger die Seite wechseln. In den folgenden beiden Sätzen haderte Offenburg zu stark mit sich selbst und somit machte sie es den Gästen leicht, auch die Sätze 3 und 4 zu gewinnen. Im fünften Satz hätten die Oberbayern einen riesen Schritt in Richtung DM Teilnahme machen können, da man dadurch enorm viele Sätze auf die Konkurrenz gut gemacht hätte. Bis zum 9:7 sahen sich die Mangfalltaler in Front. Offenburg verkürzt auf 9:8. Die folgenden 2 Angaben zu harmlos und die Hausherren punkten 2 mal kurz. Schmutzler egalisiert zum 10:10, doch die Oertenauer gehen wieder in Führung, den die Oberbayern postwendend wieder ausgleichen. Dann luden sich die Gemüter auf offenburger Seite – durch eine knappe Schiedsrichterentscheidung gegen Sie – stark auf. Diese Stimmung wurde irgendwie auf Ihren Gegner projeziert, da das gesamte Team plötzlich wie ausgewechselt agierte. Offenburg markiert 3 Punkte in Folge und verkürzt auf 4:1.
In den folgenden Durchgängen spiel Offenburg wie aus einem Guss. Bälle aus fast unmöglichen Lagen werden zu optimalen Vorlagen für den eigenen Angriff. Auch dieser spielt nun fehlerfrei. Rosenheim kann die folgenden Sätze nichts mehr drauflegen, um den FBC zu stoppen. Satz um Satz holen sich die Hausherren und können am Ende diese zwei wichtigen Punkte für sich verbuchen. Damit ist Offenburg wieder im Rennen um die DM und Rosenheim hat – wenn überhaupt – nur noch theoretische Chancen. Damit sind die letzten Heimpartien für Rosenheim reine Pflichtaufgaben, in denen man vielleicht das Zünglein an der Waage sein darf.
Kapitän Steve Schmutzler nach dem Spiel: „Wir haben heute sicherlich nicht unsere schlechteste Saisonleistung gezeigt. Wir haben es aber auch nicht geschafft, noch ein paar Prozent draufzulegen, als Offenburg das Spiel an sich riss. Nach dem ersten Satzverlust brach die Stimmung ein und Offenburg spielte plötzlich eine Klasse besser. Wir nehmen die positiven Punkte aus diesem Spiel mit zum EFA-Cup und werden am Dienstag im Training uns noch einmal auf unsere Stärken konzentrieren, die wir heute etwas vermissen ließen, um beim diesem Event das bestmöglich herauszuholen: Unseren Kampfgeist“
Kommende Woche vertritt der MTV Rosenheim die Bundesrepublik Deutschland gemeinsam mit dem TV Voerde im schweizerischen Diepoldsau. In der Vorrunde trifft man am Freitag ab 11.00Uhr auf die Tscheschichen Vertreter aus Prag, Wanzenhausen mit Angriffshühne Cyrill Schreiber aus der Schweiz, den Gastgeber Diepoldsau sowie den frisch gebackenen österreichischen Staatsmeister aus Freistadt. Eine echte Hammergruppe in der der Gruppensieger direkt in Halbfinale einzieht, während sich der zweite und dritte im Überkreuzspiel gegen einen Vertreter aus der Gruppe B für das Halbfinale qualifizieren muss. Im vergangenen Jahr erreichte der MTV in Linz einen hervorragenden dritten Platz. Ober die Oberbayern auch in diesem Jahr wieder um die Medaillen mitspielen können, bleibt abzuwarten. Eine ordentliche Fangruppe wird seinen MTV tatkräftig in der Schweiz unterstützen.