DM2012_MTV_-19Einen guten 4. Platz erreichten die Faustballer des MTV Rosenheim bei ihrer erstmaligen Teilnahme an einer DM-Endrunde im Hallenfaustball vor 1.900 Zuschauern in der Stuttgarter SCHARRena. Damit konnte man das gesteckte Ziel erreichen, nämlich die Gruppenphase zu überstehen und ins Halbfinale einzuziehen. Nach einem sensationellen 3:2-Auftaktsieg über den späteren Meister TV Vaihingen/Enz und einer 2:3-Niederlage gegen den Ahlhorner SV musste man sich vor um den Einzug ins Finale mit 0:3 Sätzen dem TV Brettorf und im Spiel um den dritten Platz mit 1:3 dem TSV Pfungstadt geschlagen geben.

Mit dem 3:2 (5:11/11:8/0:11/11:6/12:10)-Sieg über den TV Vaihingen/Enz gelang zum Auftakt der Gruppenspiele am Samstag ein richtiger Knaller. In einem mitreißenden Spiel ließen sich die bis in die Haarspitzen motivierten MTV-ler von zwei Satzrückständen und einem 0:11-Satz nicht beirren und konnten den amtierenden Europapokalsieger mit einem 12:10 im 5. Satz schocken. Insbesondere der unerschütterlichen Moral war der erstmalige MTV-Sieg über den TVV in der Halle zu verdanken, denn in der wechselhaften Partie hatten beide Teams Höhen und Tiefen, ehe die letzten Ballwechsel Gunsten Rosenheims endeten. Genau anders herum gestaltete sich dagegen das zweite Vorrundenspiel gegen den Ahlhorner SV, in dem man selbst bereits Matchball hatte, und sich am Ende doch mit 2:3 (5:11/11:4/11:8/10:12/7:11) beugen musste. Auch dieser Vergleich stand auf hohem Niveau und bot vor lautstarker Kulisse beste Unterhaltung. Nachdem der Vergleich zwischen Vaihingen/Enz und Ahlhorn mit 3:0 an die Schwaben ging, war der Halbfinaleinzug perfekt.

Hier traf man am Sonntag auf das Überraschungsteam der zweiten Vorrundengruppe, den TV Brettorf. Die Niedersachsen, Dritter der Bundesliga Nord, hatten sich durch zwei souveräne Siege über den VfK Berlin und den TSV Pfungstadt den Gruppensieg gesichert. Und so überzeugend wie in der ersten beiden Partien zog der TVB auch gegen die MTV-ler lange Zeit sein kompaktes und druckvolles Spiel auf und ließ die Rosenheimer nicht zur Entfaltung kommen. Beim 6:11 und 5:11 musste man die Überlegenheit der Brettorfer neidlos anerkennen. Äußerst ärgerlich war dagegen der k. o. durch ein 10:12 im 3. Satz. Nachdem Schmutzler & Co. mehrere schöne Spielzüge erfolgreich abschließen konnten, lag man schnell mit drei Punkten in Front. Als dann gegen Satzmitte nach einer heftig diskutierten Schiedsrichterentscheidung (Zeitspiel beim Aufschlag) mit 2 gelben Karten für Spieler des TVB die MTV-ler einen Strafpunkt zugesprochen bekamen, war beim Zwischenstand von 8:4 der Satzerfolg greifbar. Doch in der aufgeladenen Atmosphäre unterliefen den Rosenheimern einige ärgerliche Fehler und man musste sich an die eigene Nase fassen, den Satzanschluss zu leichtfertig vergeben zu haben. So durfte man „nur“ um den 3. Platz spielen, wo es zum Aufeinandertreffen mit dem TSV Pfungstadt kam, der sein Halbfinale mit 2:3 Sätzen gegen den TV Vaihingen verloren hatte. Hier zeigten sich die Rosenheimer gut erholt und gewannen durch ein 11:6 den 1. Satz. Null Chance hatte man dagegen in Runde zwei (1:11), in der es nicht gelang, durch die Angabe den notwendigen Druck zu erzeugen und die Pfungstädter aus dem Spiel heraus ihre Attacken gnadenlos abschlossen. Doch nachdem auch der 3. Satz anfangs eine eindeutige Sache zu werden schien, konnte man sich aber noch einmal zurück melden. Zwar reichte es nicht mehr zum Satzerfolg, doch beim 8:11 war man wieder mit im Spiel. Und in der anschließenden Runde hatte man mehrmals die Führung inne, doch der Punkt zum 8:8-Ausgelich sollte der letzte Rosenheimer Erfolg bei dieser DM sein und durch ein 8:11 musste die Bronzemedaille dem TSV Pfungstadt überlassen werden. Die Deutsche Meisterschaft sicherte sich der Titelverteidiger TV Vaihingen/Enz durch einen 3:0-Finalerfolg über den TV Brettorf.

MTV Rosenheim: Steve Schmutzler, Abdilaziz Lamharraf, Lothar Kiermaier, Christian Weiß, Günter Ortmeier, Sebastian Hanf, Hendrik Bäßler, Max Kallupp, Knut Fischer, Coach Thomas Schenk

Der Endstand

  1. TV Vaihingen/Enz
  2. TV Brettorf
  3. TSV Pfungstadt
  4. MTV Rosenheim
  5. Ahlhorner SV und VfK Berlin

Foto: Ingo Stöldt