Dieses Finale war eine Demonstration der eigenen Stärke: Mit einem 4:0-Erfolg (11:4, 11:4, 11:9, 11:5) gegen Österreich hat die Deutsche Faustball-Nationalmannschaft in Winterthur den Weltmeistertitel gewonnen. Mit einer beeindruckenden Vorstellung ließ der Titelverteidiger vor 5.800 Zuschauern dem Herausforderer aus dem Nachbarland nicht den Hauch einer Chance und feierte den dritten Weltmeistertitel in Folge. Erneut Bestandteil des deutschen 10-Mann-Kaders, bei der mit 18 Nationen größten WM aller Zeiten, war wie vor vier und acht Jahren Rosenheims Angreifer Steve Schmutzler. Der 35-jährige Senior des Teams kam in vier der insgesamt sieben Partien zum Einsatz und machte seine Sache als „Backup“ für den überragenden Hauptangreifer Patrick Thomas sehr gut.

Mit einem deutlichen 3:0 (11:3, 11:5, 11:5) gegen das Team aus Argentinien setzte die Fünf von Bundestrainer Olaf Neuenfeld gleich einmal ein Zeichen. Insgesamt ganze 11 Punkte gestattete man im zweiten Vorrundenmatch der italienischen Mannschaft. Der erste Prüfstein stand am dritten Wettkampftag mit Österreich an. In diesem Match zeigten die Deutschen eine wechselhafte Leistung und mussten beim 3:1 (11:9, 5:11, 11:7, 11:3)-Sieg lange um den Erfolg bangen. Auch nach dem Achtelfinalspiel gegen die USA (11:6, 11:4, 11:7) fand der Bundestrainer kritische Worte für seine Fünf. Im Viertelfinale traf man mit den Brasilianern auf das jüngste Team dieser WM. Die Südamerikaner forderten den Deutschen alles ab, doch in den Schlussphasen setzte sich die Routine durch und durch ein 11:7, 11:9 und 11:6 war der Einzug ins Halbfinale geschafft. Hier kam es zum Kräftemessen mit dem Mitfavoriten aus der Schweiz. In den ersten beiden Sätzen gab es einige kritische Phasen zu meistern, so nach einem 0:3-Fehlstart zu Beginn des Spiels und im 2. Satz, als die Eidgenossen bei 13:14 Satzball hatten. Doch mit 11:6 und 15:14 gingen beide Runden an Schwarz-Rot-Gold. Im dritten Satz brachten die Gastgeber kein Bein mehr auf den Boden und das 11:3 war nur noch Formsache. Im Finale kam es dann zum erneuten Aufeinandertreffen mit dem Team aus Österreich, das mit einem sehenswerten 3:2-Erfolg über Brasilien den Einzug ins Endspiel schaffte. In dieser Partie lief es bei „Team Germany“ von Beginn weg wie am Schnürchen. Auf allen Positionen zeigte man „eine annähernd perfekte Leistung“ (O-Ton Neuenfeld) und ließ bis auf den dritten Satz der Alpenrepublik nicht den Hauch einer Chance. Überglücklich konnte sich der gesamte deutsche Spieler- und Betreuerstab nach bereits 50 Minuten auf dem Spielfeld in die Arme fallen und ausgelassen den Titelhattrick feiern.

Deutschland: Patrick Thomas, Sebastian Thomas, Ayith Fernando, Jonas Schröter (alle TSV Pfungstadt), Lukas Schubert (VfK Berlin), Fabian Sagstetter (TV Schweinfurt-Oberndorf), Steve Schmutzler (MTV Rosenheim), Nick Trinemeier (TV Mannheim-Käfertal), Oliver Späth (FBC Offenburg), Tim Albrecht (Ahlhorner SV), TR Olaf Neuenfeld (Schneverdingen).

Der Endstand:

1. Deutschland, 2. Österreich, 3. Brasilien, 4. Schweiz, 5. Italien, 6. Chile, 7. Argentinien, 8. Namibia, 9. Tschechien, 10. USA, 11. Neuseeland, 12. Dänemark, 13. Serbien, 14. Polen, 15. Belgien, 16. Australien, 17. Niederlande, 18. Japan