Gleich mehrere Krimis wurden im chilenischen Llanquihe geboten, ehe die deutsche U18-Faustball-Nationalmannschaft den viertägigen Wettkampf als neuer und alter Weltmeister beschließen konnte. Nach einer durchwachsenen Vorrunde, in der man nur den 4. Platz erreichte, bewies die deutsche Auswahl bei den beiden 3:2-Siegen im Halbfinale gegen Österreich und im Finale gegen Brasilien einen herausragenden Teamgeist und super Nervenstärke. Für unseren Allrounder Maxi Ortmeier, der als einziger Bayer dem 10-köpfigen Bundeskader angehörte, ging mit dem WM-Titel ein Traum in Erfüllung. In vier der insgesamt neun Partien kam der 16-jährige Gymnasiast des Finsterwalder-Gymnasiums in der deutschen Abwehr zum Einsatz und konnte hierbei sein Potential abrufen.
In der Vorrunde ermittelten die 8 Teams im Modus jeder gegen jeden die vier Halbfinalisten. Bereits das erste Spiel gegen Argentinien ging ans Nervenkostüm, denn beim 3:1-Sieg hatte man mehr Mühe als erwartet. Nichts zu bestellen hatten die deutschen Jungs beim folgenden 0:3 gegen bärenstarke Österreicher. Lange Zeit einen Schlagabtausch auf Augenhöhe lieferte man sich mit der brasilianischen Auswahl, doch am Ende zog man mit 1:3 erneut den Kürzeren. Als dann auch noch das Match gegen die Schweiz nach vier äußerst engen Sätzen mit 1:3 flöten ging, war Verlieren verboten angesagt, um zumindest den 4. Rang noch zu erreichen. Und das Team des Trainerduos Kolja Meyer/Tim Lemke lieferte. Einem souveränen 3:0 über Dänemark ließ man ein 3:1 gegen das gefällig spielende Team aus Namibia folgen ehe man mit einem 3:0 gegen die Fünf des Gastgeberlandes den Deckel draufmachen konnte. Somit kam es im Halbfinale zum Aufeinandertreffen mit dem verlustpunktfreien Team Österreichs. Nach der Hinspielniederlage in der Außenseiterrolle überrumpelten die Deutschen ihre Gegner zwei Sätze lang mit perfektem Spiel und legten mit 11:7 und 11:0 vor. Doch die Antwort des amtierenden Europameisters blieb nicht aus und durch ein 11:3 und 11:7 stellten die Österreicher auf Ausgleich. Im nervenaufreibenden Entscheidungssatz wechselte die Führung dann mehrmals, ehe die Deutschen mit 14:12 das glücklichere Ende für sich hatten. Und auch das Finale das Team aus Brasilien ging über die volle Distanz und bot ein Wechselbad der Gefühle: Auf 11:7, 11:13, 12:10 und 1:11 lauteten die Ergebnisse vor dem fünften und entscheidenden Satz. Hier können die Deutschen mit 6:2 vorlegen und die Südamerikaner mit einer Top-Leistung bis zum 11:7 erfolgreich auf Distanz. Nach den drei Pleiten in der Vorrunde war der Jubel im deutschen Lager über den gewonnenen Weltmeistertitel umso größer und das gesamte Team lag sich auf dem Spielfeld überglücklich in den Armen.
Der Endstand:
1. Deutschland
2. Brasilien
3. Österreich
4. Schweiz
5. Namibia
6. Argentinien
7. Chile
8. Dänemark