Die absolute Krönung seiner sportlichen Laufbahn gelang Steve Schmutzler am vergangenen Samstag im österreichischen Pasching. Der 27-jährige Angreifer des MTV Rosenheim gewann vor 7.500 Zuschauern mit der Deutschen Nationalmannschaft durch einen 4:2 (11:7; 9:11; 14:12; 6:11; 11:7; 11:6)-Finalsieg über den gastgebenden Titelverteidiger den Weltmeistertitel. Im Laufe des einwöchigen WM-Turniers kam der gebürtige Sachse, der seit 5 Jahren für den MTV spielt, zu zahlreichen Einsätzen und war maßgeblich daran beteiligt, dass sich Deutschland nach 12-jähriger Durststrecke wieder Faustball-Weltmeisterland nennen darf. Auch im unter Flutlicht ausgetragenen Finale kam der MTV-ler in 3 Sätzen zum Einsatz und wusste im Paschinger Hexenkessel zu überzeugen.
Dabei verlief das einwöchige Turnier für das deutsche Team bis zum Halbfinale wechselhaft. Neben klaren 3:0-Erfolgen über die Außenseiter aus Japan, Italien und Chile sowie einem starken 3:0-Sieg über Argentinien und einem überraschenden 3:1 über die top-favorisierten Österreicher (mit Schmutzler im Hauptangriff) galt es auch ein ernüchterndes 0:3 gegen den letzten WM-Vierten Schweiz und eine 1:3-Pleite gegen Vizeweltmeister Brasilien einzustecken. Ein Hallo-Wach-Erlebnis ereilte die Bundesauswahl dann im Viertelfinale gegen Chile, als man mit 8:11 den ersten Satz an die Südamerikaner abgeben musste. Doch dies war für das Team von Bundestrainer Olaf Neuenfeld der definitive Weckruf. Mit Anpfiff der 2. Runde drehte das Team um Kapitän Sascha Ball (VfK Berlin) mächtig auf und schoss die Chilenen mit 11:2, 11:2 und 11:4 förmlich vom Platz. Und mit dem notwendigen Selbstbewusstsein war die DFBL-Auswahl jetzt richtig im Rollen, was die Brasilianer im Halbfinale zu spüren bekamen. In 5 Sätzen konnte die Selecao nur in einem Durchgang auf Augenhöhe agieren, ansonsten diktierten klar die Deutschen das Geschehen und zogen durch ein souveränes 4:1 (11:5; 11:5; 11:4; 8:11; 11:6) ins WM-Finale ein. Dort kam es dann zum Traumfinale gegen den amtierenden Welt- und Europameister Österreich, das sich im äußerst umkämpften 2. Halbfinale mit 4:3 Sätzen gegen Argentinien durchsetzen konnte. Und das Endspiel im mit 7.500 Zuschauern ausverkauften Paschinger Stadion hielt den hohen Erwartungen stand, denn es wurde Faustball vom Feinsten geboten. Zweimal konnte Deutschland vorlegen und prompt konnten die frenetisch angefeuerten Gastgeber auf Satzausgleich stellen und insbesondere nach dem klarem 11:6 im 4. Satz wähnten sich die Österreicher auf der Siegesstraße. Doch in den Runden 5 und 6 spielten die von über 1.000 Landsleuten (inklusive 30 Rosenheimern) angefeuerten Deutschen nahezu perfekt, lagen dauerhaft knapp in Front und konnten durch ein 11:7 und 11:6 den insgesamt 10. Weltmeistertitel perfekt machen.
In sechs der insgesamt neun WM-Partien war Steve Schmutzler im Einsatz und damit eine feste Größe im Deutschen Team.
Die Weltmeistermannschaft: Patrick Thomas (TSV Pfungstadt), Steve Schmutzler (MTV Rosenheim), Lukas Schubert (VfK Berlin), Fabian Sagstetter (TV Schweinfurt-Oberndorf), Sascha Ball (VfK Berlin), Michael Marx (TV Vaihingen/Enz), Christian Kläner (TV Brettorf), Olaf Machelett (TSV Hagen), Marc Krüger (TV Stammheim), Marco Lochmahr (TV Vaihingen/Enz), Trainer: Olaf Neuenfeld/Christian Löwe (Hannover/Stuttgart)
Der WM-Endstand:
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Deutschland
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Österreich
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Brasilien
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Argentinien
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Schweiz
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Chile
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Italien
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Namibia
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USA
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Serbien
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Tschechien
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Japan