Seinen zweiten großen internationalen Titel nach dem WM-Sieg 2011 gewann vergangene Woche der Faustballer Steve Schmutzler. Der 29-jährige Angriffsführer des MTV gewann bei den Weltspielen der nichtolympischen Sportarten in der kolumbianischen 2 –Millionenmetropole Cali mit der deutschen Nationalmannschaft durch einen Endspielerfolg mit 4:1 Sätzen über die Schweiz den Titel.

Rund 90 Nationen in 30 Sportarten waren bei dieser Großveranstaltung in Südamerka am Start. Für das Faustball-Turnier, das zum 8. Mal Bestandteil der World Games war, hatten sich die 6 besten Nationen der letzten WM qualifiziert. Dies waren neben Deutschland, der Titelverteidiger Brasilien, der Europameister Schweiz sowie Österreich, Argentinien und Chile. Nach einer Vorrunde jeder gegen jeden spielten die vier bestplatzierten Teams um die Medaillen. Und diese Vorrunde verlief wie erwartet spannend und ausgeglichen. So konnte das DFBL-Team zwar Titelverteidiger Brasilien mit 3:0 (11:6; 11:7; 11:3) Sätzen und das hoch eingeschätzte ÖFBB-Team mit 3:1 (11:6; 12:14; 11:9; 15:13) bezwingen, musste sich aber der Schweiz mit 1:3 (11:5; 9.11; 10:12; 3.11) und überraschend Argentinien mit 2:3 (11:5; 9:11; 11:4; 7:11; 6:11) geschlagen geben. Zudem erspielte man sich einen souveränen 3:0-Sieg über Chile und belegte am Ende mit 6:4 Zählern dank des Satzverhältnisses punktgleich vor Brasilien und Österreich hinter der Schweiz (8:2 Punkte) den 2. Platz. Im Halbfinale kam es so zum zweiten Aufeinandertreffen mit dem Team Brasil. In diesem legten die Südamerikaner los wie die Feuerwehr und holten sich durch ein 11:9 den 1. Satz. Doch die Deutschen zeigten sich unbeeindruckt und konterten mit zwei blitzsauberen Durchgängen (11:4 und 11:3). Der 4. Satz verlief dagegen lange auf Augenhöhe, ehe bei Stande von 8:7 das DFBL-Team dreimal zum Matchgewinn punkten konnte. Unerwartet einseitig verlief dagegen das zweite Semifinale, in dem sich die Schweiz mit 4:0 Sätzen gegen die Österreicher durchsetzte. Als völlig offene Angelegenheit wurde das Endspiel prognostiziert. Und so verlief auch Runde 1 bis zum 7:7, ehe die Deutschen wieder zum Schluss-Spurt bliesen (11:7). In den beiden folgenden Sätzen lief das deutsche Spiel wie ein Uhrwerk und durch ein 11:3 und 11:4 lag man eindrucksvoll mit 3:0 Sätzen in Front. Es folgten jedoch 10 böse Minuten, in denen die Eidgenossen die Deutschen mit 11:2 förmlich an die Wand spielten. Aber im 5. Satz hatte sich der Weltmeister wieder gefunden und holte sich durch ein 11:3 seinen insgesamt 5. World Games-Titel. Steve Schmutzler kam in insgesamt 4 der sieben Matches zum Einsatz und rechtfertigte mit starken Leistungen seine Nominierung. Unvergessliche Momente bescherte den Rosenheimer die Siegerehrung im Stadion von Cali, in dem das deutsche Team vor 30.000 Zuschauern geehrt wurde.

Das deutsche Aufgebot: Patrick Thomas, Ajith Fernando (beide TSV Pfungstadt), Lukas Schubert (VfK Berlin), Steve Schmutzler (MTV Rosenheim, Christian Erlenmayer (TV Unterhaugstett), Fabian Sagstetter (TV Schweinfurt-Oberndorf), Michael Marx (TV Stammheim), Christian Kläner (TV Brettorf), Tim Albrecht (Ahlhorner SV), Trainer: Olaf Neuenfeld/Christian Löwe (Hannover/Stuttgart)

Der Endstand:

  1. Deutschland
  2. Schweiz
  3. Österreich
  4. Brasilien
  5. Chile
  6. Argentinien