Auf ein in allen Belangen sonniges Wochenende blickt der MTV zurück, an dem man auswärts beim TV Schweinfurt und TV Segnitz anzutreten hatte. Nachdem man bereits am Donnerstag den Saisonauftakt zu Hause gegen den FBC Offenburg erfolgreich gestaltete, wollte man natürlich am Wochenende noch einen drauf legen. In einem sehr ausgeglichenen und kräftezehrenden Spiel gegen Oberndorf kam es erst im 9. Satz zu einer Entscheidung (12:10, 6:11, 11:9, 9:11, 11:8, 7:11, 11:9, 9:11, 11:5), tags darauf in Segnitz ging es in einem ebenfalls engen Match etwas deutlicher aus (11:9, 9:11, 15:14, 11:9, 11:8, 11:8).

Der TVO musste an diesem Wochenende berufsbedingt auf seinen Hauptangreifer verzichten, konnte dafür auf die Neuverpflichtung vom TV Vaihingen/Enz bauen. Weltmeister Michael Marx wechselte kurz vor Saisonbeginn zu Oberndorf und wird dort aber nur phasenweise mit von der Partie sein. Rosenheim begann mit Schmutzler und Lamharraf im Angriff, Siegler Kiermaier und Hebling besetzten die Defensive. Bei strahlendem Sonnenschein, sonst aber schwierigen Bedingungen startete man holprig in die Partie. Der böhige Wind und unebene Rasen machten ein kontrolliertes Aufbauspiel nahezu unmöglich. Irgendwie durchbeißen hieß die Devise. Der Verlauf der ersten 8 Sätze war nahezu gleich. Jedes Team nutzte den Vorteil der eigenen Bälle. Schweinfurt brachte dabei vor Allem mit halblang abgelegten Bällen die Rosenheimer Abwehr zur Verzweiflung, Rosenheims Vorteil lag bei den lang geschlagenen Bällen. Stark verspringende Bälle mussten beide Teams verkraften. Erst im Entscheidungssatz kippte das Spiel zugunsten Rosenheims. Ein großer Schritt war getan, als man mit gegnerischem Ball in Hälfte eins beim 6:4 die Seiten wechselte und direkt das 7:4 nachsetzen konnte. Schweinfurt gingen die Varianten aus und die Oberbayern zeigten noch einmal konzentrierten Faustballsport und holten sich diese zwei ganz wichtigen Punkte, die Oberndorf angesichts der Kompensation ihres Haupangreifers ebenfalls verdient gehabt hätte.

Am Sonntag ging es dann nach Segnitz, zum Überraschungsaufsteiger des vergangenen Jahres. Das junge Team war trotz zweier Altbekannten aus den Jahren 2007 – 2009 die große Unbekannte an diesem Wochenende. Bei ebenfalls sehr windigen Verhältnissen musste man sich erst etwas herantasten und lag zu Beginn der Partie etwas zurück. Davon unbeeindruckt fand man langsam ins Spiel und konnte den ersten Satz für sich entscheiden. Auf der Gegenseite ein ähnliches Bild. Besonders im Zuspiel tat man sich gegen den Wind schwer, das richtige Maß zu finden und im Angriff vergab man dazu noch gute Möglichkeiten. Ein Absprachefehler entschied dann beim 10:9 den Satz zu Gunsten des Heimteams. „Nur nicht nochmal so eine Partie wie Gestern!“ hieß es dann im rosenheimer Lager. Doch irgendwie war der Wille zwar da, aber die neun Sätze des Vortages hinterließen Ihre Spuren.  Rosenheim wechselte, Kiermaier kam für Siegler und übernahm die Zuspielposition für Langosch. Doch beim 10:6 für die Mittelfanken stand man schon mit dem Rücken zur Wand. Über ein Ass und zwei Fehler waren die Oberbayern aber wieder dran und sicherte zunächst einmal den Ausgleich. Eine starke Angabenserie von Schmutzler hielt die Gäste bis zum ersten eigenen Satzball beim 13:14 im Spiel, bis er mit einem weiteren Punkt den Satzsieg sicherte. Dieser Satzgewinn war eine kleine Vorentscheidung, da die Mangfalltaler nun eine Art zweite Kraft mobilisieren konnten. Ein klares Satzergebnis konnte zwar nicht eingefahren werden, doch das Zepter hatten überwiegend die Rosenheimer in der Hand. Im fünften Satz kam dann noch Lamharraf für Hebling, der gleich sehr gut in die Partie kam. Am Ende war es wohl die Erfahrung der Rosenheimer, die in diesem Spiel den Ausschlag gab, wenngleich der ein oder andere unnötige Fehler passierte.

Nun freut man sich erst einmal über den besten Saisonstart der letzten 4Jahre. Aber ausruhen kann man sich noch lange nicht. „Wir haben an diesem Wochenende ein gutes Durchhaltevermögen gezeigt. Für die schwierigen Bedingungen hat jeder eine sehr gute Leistung gebracht. Das lange Wochenende hat aber auch nochmal einige Defizite aufgetan, an denen wir nun 2 Wochen arbeiten können. Dann steht mit Vaihingen der nächste Brocken zu Hause an. Ich hoffe wir können den positiven Schwung mitnehmen.“ So Kapitän Steve Schmutzler nach dem Spiel.