Am Ende hatten die rosenheimer Erstliga- Spieler ein leichtes Lächeln aufgesetzt, als man am Sonntag nach dem 9-Satz-Krimi in Bad Liebenzell mit 5:4 (11:6, 7:11, 11:9, 11:7, 9:11, 7:11, 4:11, 11:9, 11:4) als Sieger vom Platz ging. Bereits am Samstag konnte man gegen den TV Stuttgart-Stammheim einen 5:2 Sieg einfahren (11:7, 11:9, 9:11, 11:7, 11:7, 6:11, 11:4).

 

Dass der Klassenerhalt in dieser Liga kein Selbstläufer ist, zeigten die beiden Spiele der unteren Tabellennachbarn. Los ging es am Samstag in Stuttgart zu einer Art Neuauflage des „DM-Spiels“ von 2011. Damals ging es für Stammheim um die Teilnahme an der Heim-DM. Durch einen Sieg der Rosenheimer schoben sie sich in der Tabelle vorbei und sicherten sich selbst die Teilnahme an der ersten Hallen-Deutschen. Knapp sechs Jahre später sieht man sich wieder auf Augenhöhe gegenüber, und wieder geht es um eine Heim-DM-Quali: Diesmal für die Rosenheimer und Stammheim wollte sich natürlich angemessen revanchieren. Entsprechend motiviert war der Gastgeber während der gesamten Partie, die überwiegend von Fehlern geprägt war, von denen häufiger die Gäste profitierten. Nicht nur im Angriff, sondern auch abwehrtechnisch erwischten die Stammheimer nicht Ihren besten Tag. Von jeweils drei Sätzen vor der ersten und der zweiten Pause gewann Rosenheim zwei und Stammheim einen. Wenngleich beide Teams den über 100 Zuschauern keine rühmliche Leistung boten, präsentierten sich die Oberbayern abgeklärter und nahmen die Geschenke der Hausherren durchaus dankbar an. Im letzten Satz brachte Stammheim dann keinen Fuß mehr auf den Boden. Die Abwehrreihe der Gäste mit Abdilaziz Lamharraf, Günter Ortmeier und Lothar Kiermaier stand sicher, während die Angriffsreihe mit Patrick Schiep und Steve Schmutzler die Vorlagen sehr gut in Punkte umwandelte. Christian Weiß heizte im letzten Satz von der Seitenlinie seinem Team entsprechend ein. Mit einem 11:4 war die Partie dann entschieden.

 

Tags darauf ging es nach Bad Liebenzell zum Tabellenletzten TV Unterhaugstett. Die Vorzeichen waren klar: Mit einem Sieg distanziert man sich von den Abstiegsrängen, andernfalls hängt das Abstiegsgespenst weiterhin im Nacken. Der MTV startet vielversprechend mit zwei Angabenfehlern von Schmutzler in die Partie. Danach war überwiegend der TVU am Zug. Mit sechs Servicefehlern über den Satz hinweg hatten die MTV’ler wenig Probleme mit 1:0 in Führung zu gehen. Auch im zweiten Satz sah es bis zum 7:3 für die Gäste nach einer klaren Sache aus. Dass Unterhaugstett diesmal mit acht Punkten in Folge dem Satz dreht, stand nicht auf der Agenda. Doch zunächst blieb man davon unbeeindruckt. Mit 11:9 und 11:7 verschaffte man sich mit 3:1 in Sätzen ein kleines Polster. Im fünften Satz verpasste man es dann, dem Heimteam den Gar auszumachen. Viele individuelle Fehler und ein zu unruhiger Spielaufbau brachte den TVU immer wieder in gute Angriffspositionen, während man selbst seine Chancen liegen ließ. Anstatt auf drei Sätze davonzuziehen, hingen die Schwarzwälder der Mangfall-Fünf wieder im Genick. Und die spielten jetzt eine richtig gute Partie, ließen in den folgenden zwei Sätzen der rosenheimer Abwehr oft keine Chance, während in den eigenen Reihen sicher verteidigt wurde. Mit 7:11 und 4:11 gingen sie selbst in Führung und sahen schon wieder sichere Sieger aus. Doch haben sie die Rechnung ohne die Bayern gemacht. Das Team und allen voran Hauptangreifer Steve Schmutzler erwachten aus ihrem Dornröschenschlaf und zeigten, dass man sie niemals abschreiben darf. Mit 4:0 ging man direkt in Führung, doch Unterhaugstett egalisierte den Vorsprung direkt wieder. Dann punktete Rosenheim reihenweise über die Angabe, konnte sich aber nie richtig absetzen. Beim 10:9 brachte dann erneut ein Ass den Satzausgleich. Im Entscheidungssatz dann konnten die Hausherren dem Rosenheim-Express nichts mehr entgegensetzen und zwei weitere Punkte kamen ins Gepäck.

 

„Das war ein hartes Stück Arbeit dieses Wochenende. In dieser Liga ist für uns kein Spiel ein Selbstläufer. Wir haben noch viel Luft nach Oben. Mit den 4 Punkten haben wir uns jetzt aber erst mal ein gutes Polster geschaffen, um die anstehenden Aufgaben befreit angehen zu können.“ so Schmutzler nach dem glücklichen Sieg in Unterhaugstett. Die anstehende Aufgabe ist nun wieder ein Tabellennachbar. Kommende Woche ist der TV Käfertal zu Gast in Rosenheim. Der aktuelle Tabellenvierte hat sich bislang in sehr guter Verfassung präsentiert und geht damit als Favorit in die Partie in der Gabor-Halle, in der am 11.12.März die

Deutsche Meisterschaft im Hallenfaustball der Männer

ausgetragen wird. Der MTV Rosenheim freut sich auf zahlreiche Zuschauer, Anpfiff ist 16.00Uhr.